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Bíblia ALBRECHT1926

Mateus 26

V. Jesu Todesleiden und Auferstehung: Kap. 26 – 28.

1 Als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:

2 "Ihr wißt, daß übermorgen das PassahfestD.h. das Verschonungsfest, das jährlich am Abend des 14. Nisan zum Andenken an die Verschonung der Israeliten vor der letzten ägyptischen Plage gefeiert wurde.ist; dann wird der Menschensohn dem Kreuzestod überliefert."

3 Da versammelten sich die Hohenpriester und Ältesten des VolkesDie Mitglieder des Hohen Rates.in dem Palast des Hohenpriesters, namens KaiphasEr hieß eigentlich Josef; Kaiphas (das von manchen Kephas = Stein gedeutet wird) war nur sein Beiname; er war Hoherpriester von 18-36 n. Chr.,

4 und beratschlagten, wie sie Jesus mit List in ihre Gewalt bekommen und töten könnten.

5 Sie sagten aber: "Nur nicht am Fest! Es könnte sonst zu einer Volkserhebung kommenGriff man den Herrn auf offenem Fest, so mußte man fürchten, daß ihn das Volk zu befreien suchte. Erst als der Hohe Rat Jesus den Römern überantwortet hatte, brauchte er nicht mehr die Öffentlichkeit zu scheuen.."

6 Als sich nun Jesus in Bethanien im Haus Simons des Aussätzigen aufhielt21,17. Simon war früher aussätzig gewesen und vielleicht von Jesus geheilt worden.,

7 trat eine Frau zu ihm mit einem Glas kostbaren Salböls und goß es auf sein Haupt, während er auf seinem Sitz beim Mahl ruhteMan saß beim Mahl nicht auf Stühlen, sondern lag auf Polstern. Das Waschen und Salben der Füße war beim Mahl etwas Gewöhnliches..

8 Bei diesem Anblick wurden die Jünger unwillig und sprachen:

9 "Schade um das Salböl! Man hätte es teuer verkaufen und das Geld den Armen geben können."

10 Jesus hörte das und sprach zu ihnen: "Warum kränkt ihr die Frau? Sie hat ein rühmlich Werk an mir getan.

11 Denn Arme habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer.

12 Mit diesem Öl, das sie auf meinen Leib gegossen, hat sie mich zum Begräbnis gesalbt.

13 Wahrlich, ich sage euch: Wo in der weiten Welt diese meine Heilsbotschaft verkündigt wird, da wird man auch zu ihrem Gedächtnis von ihrer Tat erzählen."

14 Darauf ging einer der Zwölf, mit Namen Judas, aus Kariot, zu den Hohenpriestern

15 und sprach: "Was wollt ihr mir geben, wenn ich ihn euch in die Hände liefere?" Sie zahlten ihm dreißig SilberlingeEin Silberling (Sekel) ist etwa 3 Goldmark. Vgl. Sach. 11,12..

16 Seitdem suchte er nach einer günstigen Gelegenheit, ihn zu verraten.

17 Am ersten Tag der ungesäuerten BroteWährend der ganzen Festfeier vom 14.-21. Nisan mußte ungesäuertes Brot gegessen werden (2. Mos. 12,18-20). Am Abend des 13. Nisan wurde aller Sauerteig gesammelt und am Morgen des 14. verbrannt.traten die Jünger zu Jesus und fragten ihn: "Wo sollen wir das Passahmahl bereiten?Dieses Mahl hielt jede Familie am Abend des 14. Nisan, nachdem der Hausvater vorher im Tempelvorhof das Passahlamm geopfert hatte."

18 Er antwortete: "Geht in die StadtJerusalem.zu dem und demHier nennt Jesus den Namen des ihm befreundeten Hausbesitzers, den aber der Evangelist aus unbekannten Gründen verschweigt.und sprecht zu ihm: 'Der Meister läßt dir sagen: Meine ZeitDer Zeitpunkt meines Todes.ist nahe; bei dir will ich das Passah halten mit meinen JüngernJesus sollte und wollte vor seinem Tod noch das Passah halten..'"

19 Die Jünger führten Jesu Auftrag aus und richteten die Passahmahlzeit zu.

20 Als dann der Abend kam, nahm er mit den zwölf Jüngern beim Mahl PlatzDie Passahmahlzeit fand nach jüdischen Berichten in folgender Ordnung statt: Nach einem Dankgebet trank der Hausvater mit seinen Tischgenossen den ersten Becher Wein; während des Mahls wurden vier Becher roten, mit Wasser gemischten Weins getrunken. Nach dem ersten Becher wurde ein Tisch mit bitteren Kräutern aufgetragen, die an die bitteren Leiden Israels in Ägypten erinnern sollten. Davon aß man, bis das ungesäuerte Brot mit dem Passahlamm vorgesetzt wurde. Nach einem abermaligen Dankgebet wurde der zweite Becher eingeschenkt. Nun gab der Hausvater eine Belehrung über die Bedeutung des Festes. Im Anschluß daran wurde der erste Teil des Hallel oder Lobgesangs (Ps. 113 und 114) angestimmt, worauf der zweite Becher getrunken wurde. Dann nahm der Hausvater zwei ungesäuerte Brote, brach das eine, sprach den Segen darüber, umwickelte ein Stück davon mit bitteren Kräutern, tunkte es in einen Brei (Charoset genannt) und aß es. Jetzt begann erst die eigentliche Mahlzeit, indem man das in den Brei getunkte Brot und das Passahlamm aß. Nach dem Essen segnete und trank der Hausvater den dritten Becher, den Becher des Lobpreises oder des Segens (1. Kor. 10,16). Nachdem der vierte Becher eingeschenkt war, wurde der zweite Teil des Hallel (Ps. 115-118) gesungen..

21 Während sie aßen, sprach er: "Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten!"

22 Da wurden sie tief betrübt, und einer nach dem anderen fragte ihn: "Herr, ich bin's doch nicht?"

23 Er erwiderte: "Der eben seine Hand mit mir in die Schüssel getunkt hatGemeint ist das Eintunken des Brotes oder Fleisches in den Brei (Charoset)., der wird mich verraten.

24 Der Menschensohn geht zwar zum Tode, das steht ja von ihm geschrieben. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Für diesen Menschen wäre es am besten, er wäre nie geboren."

25 Da nahm Judas, sein Verräter, das Wort und fragte ihn: "Ich bin's doch nicht, Meister?" Er sprach zu ihm: "Du bist esWörtlich: "Du hast es gesagt."."

26 Als sie aßen, nahm Jesus das BrotEr nahm eines der auf dem Tisch liegenden ungesäuerten Brote in die Hand., sprach den Segen, brach's und gab es seinen Jüngern mit den Worten: "Nehmt, eßt, dasDieses Brot.ist mein Leib!"

27 Darauf nahm er einen Becher, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten:

28 "Trinkt alle daraus! Denn dies ist mein Blut, das Blut des Neuen Bundes2. Mos. 24,8; Sach. 9,11., das für viele vergossen werden soll zur Vergebung der Sünden.

29 Doch ich sage euch: Ich will nie wieder von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, wo ich den neuen Wein mit euch trinke in meines Vaters Königreich."

30 Nach dem LobgesangDem zweiten Teil des großen Hallel, Ps. 115-118.gingen sie hinaus an den Ölberg.

31 Auf dem Weg dorthin sprach Jesus zu ihnen: "In dieser Nacht werdet ihr alle an mir irrewerden. Denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuenFrei nach Sach. 13,7..

32 Nach meiner Auferstehung aber will ich euch vorausgehen nach GaliläaDort will sich Jesus mit seinen zerstreuten Aposteln wieder vereinigen.."

33 Petrus sprach zu ihm: "Wenn auch alle anderen an dir irrewerden – ich nun und nimmer!"

34 Jesus antwortete ihm: "Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, noch vor dem Hahnenschrei, wirst du mich dreimal verleugnen."

35 Petrus entgegnete ihm: "Und müßte ich auch mit dir sterben, ich verleugne dich sicher nicht." Ebenso sprachen auch alle anderen Jünger.

36 Dann kam Jesus mit seinen Jüngern zu einem LandgutDessen Besitzer wohl mit Jesus befreundet war., mit Namen GethsemaneD.h. "Ölkelter" (es lag am westlichen Abhang des Ölbergs) oder "Kelter der Zeichen", vielleicht ein bildlich gemeinter Grundstückname. Vgl. G. Dalman: Orte und Wege Jesu, 1924, S.340.. Und er sprach zu ihnen: "Setzt euch hier nieder, während ich dorthin gehe und bete!"

37 Er nahm Petrus und die beiden Söhne des ZebedäusJakobus und Johannes (17,1).mit sich. Nun überfiel ihn Traurigkeit und Grauen,

38 und er sprach zu ihnen: "Meine Seele ist zum Tode betrübt; bleibt hier und wacht mit mir!"

39 Dann ging er ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete: "Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser KelchDer Kelch des Leidens und des Todes.an mir vorüber. Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst."

40 Und er kam zurück zu seinen Jüngern und fand sie schlafend. Da sprach er zu Petrus: "Könnt ihr denn nicht einmal eine Stunde mit mir wachen?

41 Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet! Der GeistDer innere Mensch (Röm. 7,22).ist zwar willigZum Guten., aber das FleischDas natürliche Wesen und Wollen.ist schwachEs kann das Gute nicht vollbringen (Röm. 7,18).."

42 Dann ging er zum zweiten Mal hin und betete: "Mein Vater, kann dieser Kelch nicht vorübergehen, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille."

43 Als er zurückkam fand er sie wieder schlafend; denn die Augen fielen ihnen zu vor Müdigkeit.

44 Und er verließ sie, ging wieder weg und betete zum dritten Mal, ganz mit denselben Worten.

45 Dann kam er zu den Jüngern und sprach zu ihnen: "Ihr schlaft noch weiter und ruht? Seht, der Augenblick ist nahe! Jetzt wird der Menschensohn in Sünderhände geliefert!

46 Auf, wir gehn! Mein Verräter naht!"

47 Während er noch redete, da erschien Judas, einer der Zwölf, begleitet von einer großen Schar, die, mit Schwertern und Knütteln bewaffnet, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes ausgesandt war.

48 Sein Verräter aber hatte ein Zeichen mit ihnen verabredet und gesagt: "Wen ich küsse, der ist's, den nehmt fest!"

49 Sogleich nun trat er auf Jesus zu mit den Worten: "Sei gegrüßt, Meister!" und küßte ihn.

50 Jesus aber sprach zu ihm: "Freund, wozu bist du hier?" Nun traten sie hinzu, legten Hand an Jesus und nahmen ihn gefangen.

51 Doch einer der Begleiter Jesu streckte seine Hand aus, zog sein Schwert, schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.

52 Da sprach Jesus zu ihm: "Stecke dein Schwert wieder ein! Denn alle, die zum Schwert greifen, sollen durchs Schwert umkommen.

53 Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, er möge mir in diesem Augenblick mehr als zwölf HeerscharenWörtlich: "Legionen". Eine römische Legion hatte zur Zeit des Kaisers Augustus etwa 6800 Mann.Engel zu Hilfe senden?

54 Wie würde dann aber die Schrift erfüllt? Es muß so kommen!"

55 Zugleich sprach Jesus zu der Schar: "Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knütteln ausgezogen, um mich gefangenzunehmen. Tagtäglich habe ich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt mich nicht festgenommen."

56 – Dies alles aber ist geschehen, damit sich die Schriften der Propheten erfülltenV.56 gehört nicht mehr zu den Worten Jesu; es ist eine Bemerkung des Evangelisten.. – Da verließen ihn alle seine Jünger und flohen.

57 Nach seiner Gefangennahme ward Jesus zu dem Hohenpriester Kaiphas geführt, bei dem sich die Schriftgelehrten und Ältesten versammelt hatten.

58 Petrus aber folgte ihm von weitem bis zu des Hohenpriesters Palast; dort trat er ein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie es ende.

59 Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten nach einem falschen Zeugnis gegen Jesus, damit sie ihm zum Tod verurteilen könnten.

60 Aber obwohl viele falsche Zeugen auftraten, fanden sie doch keines. Schließlich kamen zwei

61 und sagten aus: "Dieser Mann hat behauptet: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und ihn in drei Tagen wiederbauenDies ist eine Verdrehung der Worte Jesu in Joh. 2,19.."

62 Da erhob sich der Hohepriester und sprach zu ihm: "Antwortest du nichts auf das, was diese wider dich vorbringen?"

63 Doch Jesus schwieg. Dach sprach der Hohepriester zu ihm: "Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen: Sag uns: bist du der Messias, Gottes SohnDer Zusatz "Gottes Sohn" erklärt den Ausdruck "der Messias" näher. Daß der Name "Gottes Sohn" hier in seiner vollen Bedeutung steht wie 16,16, wird durch V.64 bestätigt Denn der Hohepriester und der Hohe Rat finden darin eine Gotteslästerung. Das wäre aber unmöglich gewesen, wenn dem Hohenpriester "Gottes Sohn" nichts weiter bedeutet hätte als "Messias" nach der gewöhnlichen jüdischen Vorstellung.?"

64 Jesus erwiderte: "Ja, ich bin'sWörtlich: "Du hast's gesagt". Dies ist eine eidliche Bejahung der Frage des Hohenpriesters.. Doch ich versichere euch: Von nun an sollt ihr den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der MachtDer göttlichen Allmacht.und kommen auf des Himmels WolkenPs. 110,1; Dan. 7,13.."

65 Da zerriß der Hohepriester seine KleiderSonst Ausdruck der Trauer (2. Sam. 1,11), in dieser Hinsicht jedoch dem Hohenpriester verboten (3. Mos. 10,6); hier Ausdruck des Unwillens. Das jüdische Strafrechtsverfahren schrieb übrigens den Richtern das Zerreißen der Kleider zur Bezeugung einer Gotteslästerung vor.und sprach: "Er hat Gott gelästert! Was brauchen wir noch weiter Zeugen? Ihr habt ja selbst seine Gotteslästerung gehört.

66 Wie urteilt ihr?" Sie erwiderten ihm: "Er ist des Todes schuldigWann ist nach jüdischen Gesetz der Gotteslästerer des Todes schuldig? Nur wenn er bei seiner Lästerung den "Namen" (den Jahwenamen) deutlich ausspricht. Der Hohe Rat weiß, vielleicht durch den Verräter Judas, Jesus hat sich (Matth. 16,16) Jahwes Sohn nennen lassen. Aber man kann es ihm nicht, der Vorschrift gemäß, durch zwei oder drei Zeugen beweisen. Darum erzwingt der Hohepriester gleichsam durch seine beschwörende Frage von Jesus die entscheidende Antwort. (So Bornhäuser: Zum Petrusbekenntnis und zur Hohenpriesterfrage, S.80f.).!"

67 Nun spien sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; andere gaben ihm Backenstreiche

68 und sprachen dabei (höhnisch): "Zeig dich als Prophet, Messias! Sag uns: wer hat dich geschlagenJesus soll den Namen des Betreffenden nennen.?"

69 Unterdes saß Petrus draußen im HofGemeint ist der innere Hof in der Mitte des viereckigen Gebäudes; das Verhör fand im Inneren des Palastes statt.. Da kam eine Magd auf ihn zu und sprach: "Du warst auch bei dem Jesus aus Galiläa!"

70 Er leugnete aber in Gegenwart aller und sagte: "Ich verstehe nicht, was du von mir willst."

71 Als er dann aus dem inneren Hof in die HalleDie in den äußeren Hof führte.trat, sah ihn eine andere Magd. Die sprach zu den Leuten dort: "Der hier hat zu Jesus von Nazaret gehört!"

72 Und wieder leugnete er und schwur dazu: "Ich kenne den Menschen nicht!"

73 Nach einer kleinen Weile traten die Umstehenden zu Petrus und sprachen: "Wahrhaftig, du gehörst auch zu ihnen! Schon deine Mundart verrät dichDie Galiläer wurden wegen ihrer Aussprache, die namentlich die Kehllaute nicht gehörig unterschied, von den Judäern verspottet.."

74 Da fing er an, sich zu verwünschen und zu schwören: "Ich kenne den Menschen nicht!" In dem Augenblick krähte ein HahnL. Schneller hat in Jerusalem wahrgenommen, daß dort der Hahn jede Nacht zuerst zwischen 10 und 11 Uhr kräht. ("Der Bote aus Zion", März 1922, S. 7.).

75 Da dachte Petrus an Jesu Wort: "Noch vor dem Hahnenschrei wirst du mich dreimal verleugnen." Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

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