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Bíblia ALBRECHT1926

Atos 16

1 Dann kam er nach Derbe und nach Lystra. In Lystra war ein Jünger, mit Namen Timotheus; seine Mutter war eine (an Christus) gläubige Jüdin, sein Vater ein Heide.

2 Die Brüder in Lystra und Ikonium hatten eine gute Meinung von Timotheus.

3 Paulus wünschte ihn zum Reisebegleiter. Darum nahm er ihn und beschnitt ihn mit Rücksicht auf die Juden, die in jener Gegend wohnten. Denn sie wußten alle, daß sein Vater ein Heide warOhne Beschneidung würde Timotheus bei den Juden seiner Heimat, die ihn kannten, keinen Eingang gefunden haben, zumal da nach talmudischem Grundsatz das Kind der Mutter folgen sollte, Timotheus demnach als Sohn einer jüdischen Mutter hätte beschnitten werden müssen..

4 In allen Städten, wohin sie kamen, übergaben sie den Gläubigen die Verordnungen der Apostel und Ältesten in Jerusalem zur Befolgung.

5 So wurden die Gemeinden im Glauben gestärkt und wuchsen täglich an Zahl.

6 Sie durchzogen das phrygische und das galatische LandIn Galatien besuchten sie namentlich die Gemeinden in Derbe und Lystra (vgl. die Einleitung zu den Briefen an die Galater), in Phrygien die Gemeinden in Ikonium und dem pisidischen Antiochia., weil ihnen der Heilige Geist verboten hatteWahrscheinlich durch Offenbarungen des Propheten Silas., das Wort in AsienIn dem westlichen Küstenland Kleinasiens, das die Landschaften Mysien, Lydien und Karien umfaßte.zu verkündigen.

7 An der Grenze Mysiens suchten sie nach Bithynien zu gelangenIndem sie Mysien westlich liegen ließen., aber der Geist Jesu erlaubte es ihnen nichtProphetische Offenbarungen machten ihnen kund, daß dies nicht im Sinne des Herrn sei..

8 So zogen sie eilig durch MysienOhne dort Missionswerk zu treiben. Ich lese hier mit Blaß [dielthontes].und kamen an die Küste nach Troas.

9 Hier hatte Paulus des Nachts ein Traumgesicht: Ein Mazedonier stand vor ihm und bat ihn: "Komm nach Mazedonien und hilf uns!"

10 Als er dies Gesicht gehabt hatte, suchten wir sofort Gelegenheit, nach Mazedonien zu fahrenHier schließt sich Lukas zuerst mit in die Erzählung ein; daraus läßt sich folgern, daß er in Troas mit Paulus zusammengetroffen ist.; denn wir waren sicher, Gott habe uns dorthin gerufen, um den Leuten die Heilsbotschaft zu verkündigenV.10 lautet nach D: "Als er erwachte, erzählte er uns das Gesicht; da erkannten wir, der Herr habe uns dorthin gerufen, um den Bewohnern Mazedoniens die Heilsbotschaft zu verkündigen.".

11 So fuhren wir von Troas ab und schifften geradewegs nach SamothrakeEiner Insel im Ägäischen Meer., tags darauf nach NeapolisEiner Hafenstadt am Strymonischen Meerbusen..

12 Von da gingen wir nach PhilippiEtwa vier Stunden landeinwärts von Neapolis., einer bedeutenden Römerstadt in jenem Bezirk MazedoniensDie Stadt, die ihren Namen von dem Mazedonierkönig Philipp trug, wurde von zahlreichen italischen Auswanderern besiedelt und von dem Kaiser Augustus zu einer römischen Kolonie mit italischem Recht erhoben.. In dieser Stadt blieben wir einige Tage.

13 Am Sabbat gingen wir aus dem Tor an einen FlußWahrscheinlich an den kleinen Fluß Gangas oder Gangites., wo man sich zum Gebet zu versammeln pflegteAn einem Platz an dem Fluß versammelte sich die kleine jüdische Gemeinde, die wohl meist aus Frauen bestand und kein Versammlungshaus hatte, unter freiem Himmel zum Gebet.. Wir setzten uns da nieder und redeten zu den Frauen, die sich eingefunden hatten.

14 Unter den Zuhörerinnen war eine mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, eine Heidin, die am jüdischen Gottesdienst teilnahmAlso eine von den sogenannten "Gottesfürchtigen".. Ihr öffnete der Herr das Herz, so daß sie auf des Paulus Worte achtgab.

15 Als sie mit ihren Hausgenossen getauft worden war, lud sie uns ein und sprach: "Wenn ich nach euerm Urteil eine treue Jüngerin des Herrn bin, so kommt und wohnt in meinem Haus!" Wir gaben endlich ihrem Drängen nach.

16 Als wir eines Tages zu der Gebetsstätte gingen, begegnete uns eine Sklavin, die von einem WahrsagergeistWörtlich: "von einem Pythongeist". Python war nach der griechischen Sage der Name des Drachen, der das Delphische Orakel bewachte und von Apollo getötet ward. Mit dem Namen dieses Drachen wurden die Wahrsager und die Bauchredner bezeichnet, weil man annahm, daß der Delphische Apollo sie beseele und sich ihrer als Werkzeuge bediente.besessen war und ihren Herren durch das Voraussagen der Zukunft viel Geld einbrachte.

17 Die lief immer hinter Paulus und uns her und rief: "Diese Menschen sind Diener des höchsten Gottes, sie verkündigen euch den Weg zur Seligkeit."

18 Das tat sie viele Tage lang. Endlich aber wandte sich Paulus entrüstet zu ihr und sprach zu dem Geist: "Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahrenDie heilige Sache des Herrn sollte nicht durch einen bösen Geist bezeugt werden.!" Und auf der Stelle fuhr er aus.

19 Als nun ihre Herren sahen, daß sieNach der Austreibung des unreinen Geistes.keine Aussicht auf Gewinn mehr hatten, ergriffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Marktplatz vor die Obrigkeit.

20 Sie führten sie dort den beiden höchsten StadtbeamtenWörtlich: Prätoren oder Duumvirn, die in den römischen Koloniestädten die beiden höchsten Staatsbeamten waren.vor und sprachen: "Die Menschen hier bringen unsere Stadt in Aufregung. Sie sind Juden

21 und verkündigen Sitten und Gebräuche, die wir als Römer nicht annehmen und befolgen dürfenWenn auch die Einführung fremder religiöser Sitten und Gebräuche bei den Römern im allgemeinen verboten war, so wurde doch das Judentum nebst vielen anderen religiösen Gemeinschaften als erlaubte Religion im Reich geduldet und durch die Staatsgrenze geschützt. Die Ankläger betonten deshalb, Paulus und Silas verkündigten nicht das gewöhnliche Judentum, sondern eine strafbare Neuerung.."

22 Auch die Volksmenge erhob sich gegen sie. Da ließen ihnen die BeamtenDurch die drohende Haltung des Pöbels eingeschüchtert, ohne nähere Untersuchung.die Kleider vom Leib reißen und befahlen, sie mit Ruten zu peitschen.

23 Als sie viele Geißelhiebe empfangen hatten, wurden sie ins Gefängnis geworfenDurch die Berufung auf ihr römisches Bürgerrecht hätten sich Paulus und Silas vor der Geißelung schützen können (vgl. V.37; 22,25). Aber bei dem wilden, ungeordneten Verfahren gegen sie hatten sie wohl gar keine Gelegenheit, irgendwie zu Wort zu kommen., und der Gefängniswärter erhielt Befehl, sie an einem sicheren Ort zu verwahren.

24 Um diesen Befehl auszuführen, brachte er sie in den innersten Teil des Gefängnisses und spannte ihre Füße in den BlockEin hölzernes Marterwerkzeug, in das die ausgespreizten Füße der Gefangenen fest eingeschlossen wurden, um ein Entweichen zu verhindern..

25 Um Mitternacht beteten Paulus und Silas und priesen Gott in LobgesängenSie freuten sich, um Christi willen zu leiden., und die Gefangenen hörten ihnen zu.

26 Plötzlich entstand ein so gewaltiges Erdbeben, daß das Gefängnis in seinen Grundfesten wankte. Sofort sprangen alle Türen auf, und die Ketten aller Gefangenen lösten sich.

27 Als der Gefangenenwärter aus dem Schlaf erwachte und die Gefängnistüren offenstehen sah, zog er sein Schwert und wollte sich das Leben nehmen; denn er meinte, die Gefangenen seien entflohen.

28 Da rief Paulus mit lauter Stimme: "Tue dir kein Leid an; denn wir sind noch alle hier!"

29 Jetzt ließ er sich Licht bringenVon seinen inzwischen auch herbeigeeilten Hausgenossen., sprang in die Kerkerzelle und warf sich Paulus und Silas zitternd zu Füßen.

30 Dann führte er sie hinaus und sprach: "Ihr Herren, was muß ich tun, damit ich das Heil erlange?"

31 Sie antworteten ihm: "Glaube an den Herrn Jesus Christus, dann wirst du samt deinen Hausgenossen errettet werden!"

32 Nun verkündigten sie ihm und allen, die in seinem Haus waren, das Wort des Herrn.

33 Er aber nahm sie noch in derselben Nachtstunde mit sich und wusch ihre Wunden. Dann ließ er sich sofort mit all den Seinen taufen.

34 Danach führte er sie hinauf in seine Wohnung und bewirtete sie. Er freute sich mit seinem ganzen Haus, weil er an Gott gläubig geworden war.

35 Als es Tag ward, sandten die Stadtbeamten die Gerichtsdiener zu dem Gefangenenwärter mit dem Befehl: "Laß die beiden Leute frei!"

36 Der Gefangenenwärter teilte dies Paulus mit, indem er sagte: "Die Stadtbeamten haben Botschaft gesandt, daß ihr freigelassen werden sollt. So geht nun hin und zieht in Frieden!"

37 Paulus aber antwortete den Gerichtsdienern: "Die Stadtbeamten haben uns, die wir doch römische Bürger sind, ohne richterliches Urteil öffentlich geißeln und ins Gefängnis werfen lassen, und nun wollen sie uns ganz in der Stille ausweisen?, nein, sie sollen selbst kommen und uns hinausgeleitenPaulus verlangt der christlichen Gemeinde wegen eine öffentliche Ehrenrettung.!"

38 Die Gerichtsdiener meldeten diese Antwort den Stadtbeamten. Die erschraken, als sie hörten, es handle sich um römische BürgerDie Geißelung römischer Bürger war durch das Staatsgesetz streng verboten..

39 Sie kamen nun und gaben ihnen gute Worte, führten sie aus dem Gefängnis und baten sie, die Stadt zu verlassen.

40 Als Paulus und Silas aus dem Kerker gegangen waren, begaben sie sich in das Haus der Lydia. Dort sahen sie die Brüder und ermunterten sie (zur Glaubenstreue). Dann verließen sie die StadtTimotheus und Lukas, die von der Verfolgung nicht betroffen waren, blieben in Philippi zurück..

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